"Ich glaube, kein neueres Buch über die Ausbildung von Schauspielern hat das Ineinanderfließen von menschlichen, gesellschaftlichen und künstlerischen Prozessen besser beschrieben als KEIN PHÖNIX OHNE ASCHE von Ulf Manhenke. 
Es ist ein Plädoyer für die Freiheit der Kreativität von kommerziellen und ideologischen Zwecken und für alles, was das Leben an einer Schauspielschule lebenswert machen kann, vor allem dafür, zu sich selbst zu stehen und sich zu entwickeln." 
(Aus dem Vorwort des 2023 erschienen Buches "Inspirationen für den Schauspielunterricht - Schauspieltheorie, Didaktik und Methodik" von Andreas Poppe)

2023 ist beim Verlag Edition Winterwork (ISBN 978-3-98913-023-4)
eine Neuauflage von "Kein Phönix ohne Asche" erschienen.

Ulf Manhenke „Kein Phönix ohne Asche“, edition winterwork, 2023, 19,90 €
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Buch-Tipp - Die ganze Welt ist Bühne
Kulturvolk Blog Nr. 478 
von Ralf Stabel / 22. April 2024
Ulf Manhenke "Kein Phönix ohne Asche" © Edtion Winterwort
Was haben die Intendantin des Hans-Otto-Theaters in Potsdam Bettina Jahnke, der Schauspieler Thomas Bading, bekannt vom Deutschen Theater Berlin und der Berliner Schaubühne, Jörg Schüttauf, der uns als Tatort-Kommissar ins Wohnzimmer flimmerte, oder auch Sibylle Marx vom Kulturvolk gemeinsam? Sie sind alle Absolventen der Theaterhochschule „Hans Otto“ Leipzig. In der Wende „abgewickelt“, ist die Schauspiel-Ausbildung seitdem an der Leipziger Musikhochschule beheimatet.
Frei nach Arnold Schönbergs 1911 erschienener Harmonielehre „Dieses Buch habe ich von meinen Schülern gelernt“ hat nun Ulf Manhenke, Professor an dieser Schauspiel-Abteilung an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“, ein Buch vorgelegt, in dem er nicht nur die Absolvent*innen zu Wort kommen lässt, sondern darüber nachdenkt, was schauspielen ist, wer oder was Schauspielende sind und wie man/Frau ein/e solche/r wird, was dieses Zur-Schau- Spielen jenen bedeutet und was es am Ende den Zuschauenden bedeutet. Ein bemerkenswertes Buch, ein bemerkenswert interessantes Buch.
Der Aufbau ist so einfach wie logisch: Aussagen von Absolvent*innen zu ihrer Motivation, Schauspiel zu studieren, zu ihren Studienerfahrungen und zu ihrem Dasein als Akteure am Theater werden vom Autor kommentiert und kontextualisiert. Das Buch ist dadurch so lebendig wie lehrreich, so zeitgenössisch wie zeitlos.
Absolvent Mika bekommt zuerst das Wort und schreibt über seine Studienzeit: „Das war ein Forschen, Lernen und Entdecken, nicht nur für den Beruf, sondern auch für das Leben. Im besten Sinne des Wortes war es eine prägende und richtungsweisende Zeit. Sich seines Selbst bewusst zu werden, erforderte den Mut des Sehens, die unbändige Lust, die eigenen Sinne zu schärfen und so verbindlich in die Kommunikation mit sich selbst und seiner Umwelt einzutreten. Meine Zeit an der Schauspielschule erwies sich für mich als eine Art Arbeit am Fundament. Es war eine Lebensschule.“
Schauspielen heißt, so habe ich erfahren, die ganze Vielfalt, die Höhen und Tiefen des Lebens bewusst zu durchmessen. Und daher ist dieses Buch eben auch eines über uns. Shakespeare hat es schon so treffend auf den Punkt gebracht: „Die ganze Welt ist Bühne und alle Frauen und Männer bloße Spieler, sie treten auf und gehen wieder ab.“ Ja. Aber was dazwischen liegt, ist eben unser Leben.
Lesen Sie dieses Buch. Es spendet Lebensmut. Und vielleicht fällt Ihr Applaus für die schauspielerische Leistung – egal, wie Ihnen die Inszenierung gefallen hat – zukünftig noch freundlicher aus. Man muss diese Kunst, diese Künstler*innen einfach nach Kräften unterstützen.
Ulf Manhenke „Kein Phönix ohne Asche“, edition winterwork, 2023, 19,90 €
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